Aktion "WAHLVERWANDT" | 26.08.-22.09.2024
Lesereise durch Brandenburg und Berlin
Anlässlich der Brandenburger Landtagswahlen am 22.09.24 haben wir die Initiative WAHLVERWANDT ins Leben gerufen.
13 TheaterautorInnen haben uns dafür Texte geschrieben und zur Verfügung gestellt.
Diese haben wir mit Unterstützung des Autors Lorenz Just zu einem vielstimmigen Ganzen verwoben.
Performt wird der Kollektivtext WAHLVERWANDT im September auf einer Lesetour quer durch Brandenburg und Berlin mit flexibler Besetzung aus den Berliner und Brandenburger Theatern.
Ziel der Aktion ist es, sich gegen den Aufstieg autoritärer Parteien untereinander zu vernetzen und zu positionieren.
Termine
26.8.24 - Stadtbibliothek Rathenow, in Kooperation mit und moderiert von „Phronesis Diskurswerkstatt“
https://bibliothek.rathenow.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/termin/wahlverwandt/
31.08.24 - Staatstheater Cottbus, im Rahmen der Spielzeiteröffnung
7.9.24 - Hauptbühne Frankfurt/Oder, im Rahmen des Aktions- und Kulturtags „Frankfurt bleibt bunt“, in Kooperation mit „Die Oderhähne“
14.9.24 - 19.00 ARTrium Schönhagen, in Kooperation mit und moderiert von „Phronesis Diskurswerkstatt“
https://www.phronesis-diskurs.de/veranstaltungen/wahlverwandt-2608-jeglh
17.9.24 -18.30 Kantschule - Falkensee
https://www.phronesis-diskurs.de/veranstaltungen/wahlverwandt-1809
22.9.24 - 18.00 Roter Salon, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
https://www.volksbuehne.berlin/#/de/repertoire/aktion-wahlverwandt
Aktion
„Stellt euch vor, es ist Wahl und alle gehen hin! Wirklich alle, auch die Tiere, auch die Natur, das Klima, ein paar Autos sogar, zahllose Individuen, manche kommen in Begleitung ihrer Armut, und alles und alle sind ausgerechnet an die- sem entscheidenden Tag extrem politisiert. Auch du gehst selbstverständlich zu dieser Wahl! Vor deinem Wahllokal triffst du alte Bekannte, hältst spontan ein Plädoyer für deine geliebte, einzigartige Partei, hörst dir Unglaubliches und Unwahrscheinliches an, oder wählst schnell und heimlich und verdrückst dich wieder, mischst dich ein in die Diskussi- on einiger BMWs mit einer Gruppe von Mischwäldern oder nichts davon. Und was ist es dann, das du tust, sagst oder hoffst an diesem Tag der Wahl?“
AutorInnen
Hannes Becker, Olga Hohmann, Thomas Melle, Rainald Grebe, Magdalena Schrefel, Anne Kulbatzki, Kevin Rittberger,
Dmitrij Gawrisch, Maria Milisavljević, Thomas Köck, Lorenz Just,
Patty Kim Hamilton, Sivan Ben Yishai
Lesende
Hannes Schumacher, Carolin Haupt, Linda Pöppel, Laura Hänsel, Sophie Bock, Isabel Tetzner, Johannes Scheidweiler, Amadeus Gollner, Nathalie Schörken, Lorenz Just, Stefan Stern, Daniel Heinz, Abak Safaei-Rad, Iman Tekle, Paul Herwig, Valentin Schaak, Manolo Bertling, Mascha Schneider, Charlott Lehmann, Vincent Heppner, Denis Pöpping, Arne Lenk, Torben Appel,
Andrej von Sallwitz, Margarita Breitkreiz und Aysima Ergün,
...to be continued
Aktion "Hausverbot" | 14.12.2022
Ein Solidaritätsschreiben mit 146 Unterstützer*innen aus den Belegschaften diverser Berliner Bühnen, geschickt an den Deutschen Bühnenverein, Nachtkritik, sowie an Belegschaft und Leitung vom Schauspiel Leipzig und dem Theater Naumburg
Solidarität
mit den NV-Solo-Beschäftigten
Antonio Gerolamo Fancellu, Julia Preuß und Katharina Schmidt
Wir beobachten mit größter Sorge und Entsetzen das aktuelle
Vorgehen am Theater Naumburg, sowie am Schauspiel Leipzig und stellen uns geschlossen hinter die Kolleg*innen Antonio Gerolamo Fancellu, Julia Preuß und Katharina Schmidt.
Die genannten NV-Solo-Beschäftigten sehen sich aktuell mit fristlosen Kündigungen und Hausverboten nach Nichtverlängerungen konfrontiert. Unsere Solidarität gilt darüber hinaus auch der Belegschaft der jeweiligen Häuser, die den Betroffenen, ihren Kolleg*innen in dieser Situation beistehen. Ein legitimer Einsatz der NV-Solo-Beschäftigten für die Rechte der Arbeitnehmerschaft darf weder Kündigungsgrund sein, noch Hausverbote als Strafe nach sich ziehen.
Auch, um grundsätzlich und ausdrücklich vor dieser illegitimen Entwicklung zu warnen, unterzeichnen wir dieses Schreiben.
Eine Initiative des EnsembleBündnisBerlin mit Unterstützung des GDBA Landesverband Berlin-Brandenburg
Aktion "Gäste" | 10.03.2021
Ein offener Brief an die Kulturpolitik zur Situation freiberuflicher Schauspieler*innen
Liebe Frau Grütters, lieber Herr Heil, lieber Herr Müller, lieber Herr Lederer und liebe Frau Breitenbach,
wir, das EnsembleBündnisBerlin, ein Zusammenschluss der festangestellten Ensembles der Schaubühne, des Theaters an der Parkaue, der Volksbühne Berlin, des Maxim Gorki Theaters, des Berliner Ensembles und des Deutschen Theaters, wenden uns an Sie, im Vorfeld der vorsichtigen Wiederaufnahme des Spielbetriebes und der Theateröffnungen für den Publikumsverkehr, um den Fokus erneut auf die grundsätzlichen Probleme für freischaffende und unständig beschäftigte Schauspieler*innen zu lenken.
Die derzeitige und nach wie vor anhaltende pandemiebedingte Ausnahmesituation fördert die systemimmanenten, existenziellen Widrigkeiten für freiberufliche Schauspieler*innen deutlich zu Tage; Widrigkeiten, mit denen sie seit Jahren konfrontiert sind und die dringend einer Reform bedürfen.
Die berufsfernen Auflagen für die Corona-Hilfen, an denen die meisten freiberuflichen Schauspieler*innen scheiterten, sind vielleicht das jüngste Beispiel dafür. Nach fast einem Jahr Pandemie greift nun auch die Neustarthilfe und neuerdings zusätzliche Gelder für unständig Beschäftigte. Wir hoffen nun, dass in der Praxis der Antragsstellung ihre Arbeitsrealität erkannt und abgebildet wird. Das wäre eine wichtige Entwicklung.
Dennoch wird eine Einmalhilfe nicht ausreichen, die Verdienstausfälle von einem Jahr auch nur ansatzweise auszugleichen. Für freiberufliche Schauspieler*innen gibt es in unserem System keine einheitlichen Regelungen, wofür wir uns dringend gesetzmäßig verankerte Änderungen wünschen.
Sobald Schauspieler*innen nicht in einer öffentlich geförderten Institution fest angestellt sind, mangelt es ihnen an direkten Ansprechpartner* innen, sowie konsequenten rechtlichen und sozialen Absicherungen, die sie vor Ausbeutung und Prekarisierung schützen, auf die sie sich legitimerweise beziehen und die sie gegebenenfalls einfordern können.
Die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur gestaltet sich oft schwierig, da die Sachbearbeiter*innen häufig ungeschult oder unerfahren in Bezug auf die Lebens- und Arbeitsrealität sind, was zu Verzögerungen, Fehlentscheidungen, Willkür führt und freiberufliche Schauspieler*innen in eine illegitime Abhängigkeit als Bittsteller*innen zwingt.
Als weisungsgebundene Soloselbstständige ist ihnen eine Aufnahme in die Künstlersozialkasse so gut wie unmöglich, da sie selten auf Honorarbasis arbeiten, sondern zumeist unstet beschäftigt sind - weshalb das kostspielige Thema der Krankenversicherung freiberufliche Schauspieler*innen permanent begleitet.
Freischaffende Schauspieler*innen haben einen überdurchschnittlich hohen bürokratischen Mehraufwand, der zumeist in keinem Verhältnis zum Verdienst steht. Viele Steuerberater*innen vertreten daher keine freiberuflichen Schauspieler*innen mehr – es lohnt sich einfach nicht.
Die Ausführungen oben sind nur als Auszug zu verstehen und verdeutlichen:
Wir brauchen eine konsequente Gesetzgebung, die die Besonderheiten des Berufsstandes der Schauspieler*innen ernst nimmt, rechtlich schützt, sozial absichert und in den Amtsorganen kommuniziert und verankert!
Wir appellieren des Weiteren an die Intendant*innen und die kommunalen Träger von "coronabedingten" Kürzungen und entsprechenden Vertragsparagraphen Abstand zu nehmen und in unsicheren Zeiten mit ihren betroffenen "Gästen" verstärkt an Absicherungen und Perspektiven zu arbeiten!
Diesbezüglich bitten wir die Trägerschaften und Entscheidungsträger*innen der Berliner Theaterpolitik im Sinne eines kreativen, gemeinschaftlichen und sozialen Miteinanders der künstlerisch Beschäftigten ihrer Häuser, die Theater darin besonders zu unterstützen!
Wir suchen den Dialog zwischen Kunst und Politik!
Dafür treten wir mit diesem Brief ein - solidarisch für unsere freischaffenden Kolleg*innen und unser aller Zukunft.